PRESSE
(HNA — Hessische Allgemeine vom 28.01.2025)
Bitte lächeln: Blue Sand im Kupferhammer Kassel
Wer hat denn hier die falsche Setliste ausgedruckt?“ Sängerin Karolin Mischur musterte streng lächelnd ihr musikalisches Personal. Bassist Thomas Vollmer wurde als Übeltäter entlarvt und ab jetzt für immer von dieser Aufgabe entbunden. Kleine Anekdoten wie diese prägen die sympathische Ausstrahlung wenig bekannter, aber ambitionierter Künstler, die sich lieber jede Auftrittsmöglichkeit freuen und jenseits kommerzieller Überlegungen einfach nur Spaß generieren möchten. So auch das Konzert der Formation Blue Sand am Samstagabend auf dem Kupferhammer-Gelände. 30 Gäste fanden dabei großen Gefallen an der charmanten Combo.
Das Repertoire reichte von “This Love“ von Maroon 5 bis Herbie Hancocks , “Canteloupe Island”, doch wer bei Rock- und Popmusik genau hinhört, weiß, dass Jazz, Blues und Funk die musikalische DNA jedes Komponisten prägen. Blue Sand zelebrieren gleich mehrere Songs von Beth Hart. Die Kompositionen der Powerfrau aus Kalifornien gehörten zu den Highlights, auch weil sie dem Temperament und dem Timbre der Sängerin Mischur perfekt entsprachen.
Gastvokalistin Heidi Winter glänzte mit Verve bei „Brutal Truth“ (Ida Sand) und souveränen Backings bei „Valerie (Amy Winehouse) und “Virtual Insantiy“ (Jamiroquai). Die Band hat mit Klemens Klum einen profunden Rhythmus- und Sologitarristen in ihren Reihen und die beiden Keyboarder Anton Cik und Tim Dähling sorgten für das harmonische Fundament. Drummer Christian Hohoff und Setlist-Sünder Thomas Vollmer am Bass kümmerten sich mit seriöser Makellosigkeit um den zyklischen Workflow. Wenn sich jetzt noch Begeisterung über das Geleistete in den Gesichtszügen der Protagonisten abzeichnen würde, käme man der Klimax näher. Großer Applaus.
ANDREAS KOTHE